Infos:
Autorin: Britta Keil
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Gebunden: 160 Seiten
Erschienen: 01.10.2011
Preis: € 14,99 [D] ; € 15,50 [A]
Klappentext:
In der Silvesternacht nimmt alles seinen Anfang. Friederike trifft die Straßenmusikantin Mila. Die beiden werden Freundinnen. Doch zwischen ihnen steht ein Geheimnis, das ihr ganzes Leben verändern wird.
Einem Mädchen wie Mila ist Rike noch nie begegnet. Bis tief in die Nacht spielt Mila Gitarre in U-Bahnen, Kneipen und Parks. Verloren wirkt sie manchmal, fremd und zerbrechlich. Doch sobald sie anfängt zu singen, scheint Mila unbesiegbar zu sein. Rike ahnt bald, dass ihre Freundin nicht nur zwei Gesichter, sondern auch ein Geheimnis hat …
Bild- und Textquelle: Ravensburger
Meine Meinung:
In ihrem zweiten Roman setzt die Autorin Britta Keil auf sehr interessante Themen, wie beispielsweise Illegalität in Deutschland und die Liebe zweier Mädchen, die man selten im Bereich des Jugendbuches findet. Doch leider empfinde ich die Umsetzung nicht vollkommen gelungen.
Der Hauptcharakter ist die Studentin Rike, die zusammen mit Theo eine Wohngemeinschaft bildet. Sie kommt aus dem Lande und muss sich in einer so großen Stadt wie Berlin erst noch zurecht findet. Sie wirkte auf mich stets unscheinbar und auch naiv. Man merkt, dass sie noch nicht wirklich weiß, was sie will. Ihre Vorliebe für Schokolade oder ihre Erzählungen über ihren Professor an der Uni, lassen sie jedoch sympathisch wirken. Ich konnte sie und das, was sie empfindet häufig nachvollziehen. Mila wirkte auf mich ein wenig zu zielstrebig. Zwar bewundere ich sie für ihre Unabhängigkeit, aber auf mich machte sie den Eindruck für ihren Traum (eine berühmte Sängerin zu werden) über Leichen gehen zu wollen. Sie benutzt die Menschen in ihrem Umfeld bis sie keinen Nutzen mehr für sie haben. Rikes Mitbewohner Theo, den ich anfangs noch als angenehm empfunden habe, fand ich irgendwann ein wenig deplaziert. Er soll wahrscheinlich den typischen Berliner Junggesellen darstellen, da er jeden Tag eine neue am Start hat. Auf mich wirkte er jedoch ein wenig zu gefühlskalt und überhaupt nicht durchschaubar. Ich hätte mir ein wenig mehr über ihn gewünscht, da er als Charakter gar nicht mal so uninteressant ist.
Britta Keil versteht ihr Handwerk wirklich gut. Ich war von anfang an richtig in der Geschichte drin. Das Buch ist leicht zu lesen und flüssig geschrieben. Die Autorin schreibt teilweise ironisch und sarkastisch, dass ich teilweise oft lauthals lachen musste. Ich finde es gut, dass sie den Leser mit diesem Humor an dieses schwierige Thema heranführt. Die Verbindung zwischen Rike und Mila beschreibt die Autorin so bildhaft und schön, dass man sie förmlich mitfühlen kann.
Mir persönlich gefällt auch die gewählte Kulisse Berlin sehr. Besonders Rikes Beschreibungen über die Hauptstadt fand ich sehr interessant, da sie ja vom Lande kommt. Diese Beschreibungen sind ebenfalls sehr gut gelungen und mit sehr viel Liebe gemacht. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Autorin selbst in Berlin wohnt. Auch die Vorstellung einen Roman über die Musik zu lesen, reizte mich sehr, jedoch hätte ich mir davon ein wenig mehr gewünscht.
Vor jedem Kapitel findet man einen kleineren Erzählstrang von Mila. Die Idee, die Geschichte auch aus Milas Sicht betrachten zu können, ist sehr interessant, jedoch habe ich diese Texte nicht immer wirklich verstanden. Es wird nicht klar woraus ihr Problem eigentlich besteht. Es wird vieles nur ganz kurz angedeutet und garnicht richtig erzählt. Ich wusste nicht, was die Autorin mir damit sagen will. Auch allgemein verstehe ich die Kernthese und das, was das Buch vermitteln will, leider nicht. Das Buch soll wahrscheinlich zum Nachdenken anregen, aber in mir entstand am Ende diese Leere, die ich selten bei einem Buch hatte und das Gefühl zu dumm für das Buch zu sein. Vielleicht ist das auch der Fall und wenn es so ist, dann kann ich es leider auch nicht ändern.
"Milas Lied" beschreibt ein sehr interessantes und brisantes Thema, das man viel zu selten in Jugendbüchern findet. Der Schreibstil der Autorin und die Kulisse konnten mich begeistern. Ich hätte mir jedoch viel mehr über Mila und die Musik gewünscht. Aber auch dadurch, dass ich die Botschaft des Buches nicht verstanden habe, kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen.
Wertung: 3 von 5 Herzen
♥ ♥ ♥
In ihrem zweiten Roman setzt die Autorin Britta Keil auf sehr interessante Themen, wie beispielsweise Illegalität in Deutschland und die Liebe zweier Mädchen, die man selten im Bereich des Jugendbuches findet. Doch leider empfinde ich die Umsetzung nicht vollkommen gelungen.
Der Hauptcharakter ist die Studentin Rike, die zusammen mit Theo eine Wohngemeinschaft bildet. Sie kommt aus dem Lande und muss sich in einer so großen Stadt wie Berlin erst noch zurecht findet. Sie wirkte auf mich stets unscheinbar und auch naiv. Man merkt, dass sie noch nicht wirklich weiß, was sie will. Ihre Vorliebe für Schokolade oder ihre Erzählungen über ihren Professor an der Uni, lassen sie jedoch sympathisch wirken. Ich konnte sie und das, was sie empfindet häufig nachvollziehen. Mila wirkte auf mich ein wenig zu zielstrebig. Zwar bewundere ich sie für ihre Unabhängigkeit, aber auf mich machte sie den Eindruck für ihren Traum (eine berühmte Sängerin zu werden) über Leichen gehen zu wollen. Sie benutzt die Menschen in ihrem Umfeld bis sie keinen Nutzen mehr für sie haben. Rikes Mitbewohner Theo, den ich anfangs noch als angenehm empfunden habe, fand ich irgendwann ein wenig deplaziert. Er soll wahrscheinlich den typischen Berliner Junggesellen darstellen, da er jeden Tag eine neue am Start hat. Auf mich wirkte er jedoch ein wenig zu gefühlskalt und überhaupt nicht durchschaubar. Ich hätte mir ein wenig mehr über ihn gewünscht, da er als Charakter gar nicht mal so uninteressant ist.
Britta Keil versteht ihr Handwerk wirklich gut. Ich war von anfang an richtig in der Geschichte drin. Das Buch ist leicht zu lesen und flüssig geschrieben. Die Autorin schreibt teilweise ironisch und sarkastisch, dass ich teilweise oft lauthals lachen musste. Ich finde es gut, dass sie den Leser mit diesem Humor an dieses schwierige Thema heranführt. Die Verbindung zwischen Rike und Mila beschreibt die Autorin so bildhaft und schön, dass man sie förmlich mitfühlen kann.
Mir persönlich gefällt auch die gewählte Kulisse Berlin sehr. Besonders Rikes Beschreibungen über die Hauptstadt fand ich sehr interessant, da sie ja vom Lande kommt. Diese Beschreibungen sind ebenfalls sehr gut gelungen und mit sehr viel Liebe gemacht. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Autorin selbst in Berlin wohnt. Auch die Vorstellung einen Roman über die Musik zu lesen, reizte mich sehr, jedoch hätte ich mir davon ein wenig mehr gewünscht.
Vor jedem Kapitel findet man einen kleineren Erzählstrang von Mila. Die Idee, die Geschichte auch aus Milas Sicht betrachten zu können, ist sehr interessant, jedoch habe ich diese Texte nicht immer wirklich verstanden. Es wird nicht klar woraus ihr Problem eigentlich besteht. Es wird vieles nur ganz kurz angedeutet und garnicht richtig erzählt. Ich wusste nicht, was die Autorin mir damit sagen will. Auch allgemein verstehe ich die Kernthese und das, was das Buch vermitteln will, leider nicht. Das Buch soll wahrscheinlich zum Nachdenken anregen, aber in mir entstand am Ende diese Leere, die ich selten bei einem Buch hatte und das Gefühl zu dumm für das Buch zu sein. Vielleicht ist das auch der Fall und wenn es so ist, dann kann ich es leider auch nicht ändern.
"Milas Lied" beschreibt ein sehr interessantes und brisantes Thema, das man viel zu selten in Jugendbüchern findet. Der Schreibstil der Autorin und die Kulisse konnten mich begeistern. Ich hätte mir jedoch viel mehr über Mila und die Musik gewünscht. Aber auch dadurch, dass ich die Botschaft des Buches nicht verstanden habe, kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen.
Wertung: 3 von 5 Herzen
♥ ♥ ♥
Hut ab, wieder eine richtig gelungene Rezension :)
AntwortenLöschenErstaunst mich echt jedes mal von neuem, vlg misa♥
Ich denke nicht, dass du zu dumm für das Buch bist - ich glaube einfach nur, dass 160 Seiten beileibe nicht ausreichen, um ein wichtiges Thema in genug Erklärungen zu packen. Ich kaufe mir meist so dünne Bücher gar nicht erst, da in diesen oft zu wenig auf die Figuren etc. eingegangen wird...
AntwortenLöschenKlingt ganz nett, aber dank deiner schönen Rezension weiß ich, dass das eher nichts für mich ist ;)
Gute Rezension, schade das es nicht ganz so überzeugend war das Buch, wobei es doch so interessant klang. Aber das ist ja wie Sonne schon sagt meistens so bei geringerer Seitenanzahl.
AntwortenLöschenLG :)
Hmm...drei Sterne finde ich für ein Buch wirklich wenig. Nichtsdestotrotz eine sehr schöne Rezension! :)
AntwortenLöschenUnd dann so wenige Seiten? Also das würde ich mir nie und nimmer zu legen :D
@misa: Danke schön. Freut mich, dass du gefallen an meine Rezensionen findest.
AntwortenLöschen@Sonne: Ja, da sagst du wohl wahres. Man braucht schon viel mehr Seiten um dieses Thema und die Gefühle (etc.) genauer zu erklären.
@Elena20: Interessant klang es allemale. Nur leider fehlt im Endeffekt der Tiefgang.
@Ayanea: Danke. Stimmt, bei so wenigen Seiten lohnt sich der Preis leider nicht.
Liebe Grüße, Diti