Infos:
Autorin: Tara Hudson
Verlag: Heyne fliegt
Gebunden: 352 Seiten
Erschienen: 29.08.2011
Preis: € 14,99 [D] ; € 15,50 [A]
Amelia ist 18 – zum Zeitpunkt ihres Todes. Seitdem streift sie als ruheloser Geist durch die Kleinstadt, in der sie einst zur Schule ging, mit Freunden die Nachmittag verbrachte, lernte, lachte, liebte: All dies scheint ihr unwiderruflich verloren. Doch dann lernt sie Joshua kennen, der mit seinem Wagen über die Böschung schießt und beinahe ertrinkt – in jenem Fluss, in dem Amelia ihren Tod fand. In letzter Minute wird er gerettet. Tief in den dunklen Fluten aber erblickt er für einen Sekundenbruchteil Amelia, die ihm in dem verzweifelten Versuch zu helfen hinterhergesprungen ist. Und das Wunder geschieht: Die Gabe, Amelia sehen, hören und sogar berühren zu können, bleibt Joshua erhalten. Er trifft sich mit ihr und die anfängliche Beklommenheit beider weicht bald einer zarten Liebe. An seiner Seite kann Amelia das unheimliche Zwischenreich, in dem sie einer Gefangenen gleich orientierungslos umherirrte, verlassen und ein Stück weit ins Leben zurückkehren. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Denn da ist noch jemand, der Amelia sehen kann, jemand, der Böses im Sinn hat und sie endgültig ins Jenseits befördern will …
Bild- und Textquelle: Heyne fliegt
Meine Meinung:
Nachdem mir das Romantasy Buch "Firelight - Brennender Kuss" gut gefiel, wollte ich einen Versuch in dem Bereich des Paranormal Romance wagen. Mit "Wenn du mich siehst" hatte ich schnell eine auf dem ersten Blick vielversprechende Geistergeschichte gefunden, die sich leider als Enttäuschung herausstellte.
Trotz Amelias naiver Art, ist sie ein ganz netter Charakter. Ich konnte ihre Einsamkeit und Ratlosigkeit sehr gut nachvollziehen und man erhält auch einen guten Einblick in ihr trostloses Leben. Nur konnte ich keine Verbindung zu ihr herstellen. Wenn mich jemand bitten würde Amelia zu beschreiben, könnte ich es nicht. Auch auf Joshua wird nur sehr oberflächlich eingegangen. Bis auf einer Schwäche in Mathe, erfährt man nicht sehr viel über ihn. Er wirkte mir einfach zu perfekt. Die beiden sind zusammen zwar ein wirklich süßes Paar, aber die Liebe der beiden konnte ich auch nicht ganz nachvollziehen. Den Bösewicht hingegen fand ich recht gut gelungen. Man erfährt auch etwas über ihn als Person und sieht ihn nicht immer als den Bösen. Ansonsten kommen andere Nebencharaktere nicht so oft vor, als dass man etwas über sie sagen könnte.
Der Schreibstil der Autorin ist neben einigen Abschwächungen recht jugendlich gehalten. Nur in den Bann ziehen, konnte er mich nicht. Ich hab mich einige male dabei erwischt, wie meine Gedanken beim Lesen abschweiften. Dennoch sind der Autorin einige Szenen sehr gut gelungen, wie z.B. als Amelia merkt, dass Joshua sie sehen kann, freut man sich ja richtig für sie oder auch das erste Gespräch der beiden. In diesen Situationen macht es richtig Spaß den beiden zuzusehen. Nur leider sind diese Szenen eher selten. Ich fand es auch gut, dass die Autorin nicht die typische Vorstellung eines Geistes aufgegriffen hat, sondern versucht hat einige Klischees zu wiederlegen (wie z.B. durch Wände gehen), nur hätte sie etwas näher darauf eingehen sollen. Ich hatte das Gefühl das die Autorin mit aller Kraft versucht eine Welt aufzubauen und dabei die Liebe zum Detail vergisst. Man erfährt z.B. dass Amelia vergessen hat, wie man Beifahrer sitzt und auch einges anderes, da frage ich mich als Leser, wieso sie dann lesen kann, wenn sie doch so vieles vergessen hat.
Ohne ein paar Logikfehler konnte der Debütroman Tara Hudsons nicht bleiben. So wird dem Leser erzählt, dass Geister nicht atmen können, aber dennoch liest man viele Sätze wie "Da stockte mir der Atem" , "Ich schnappte nach Atem" etc. So etwas stört einfach beim Lesen. Auch einige Handlungen wirkten viel zu unrealistisch, wie z.B. als Joshua relativ gelassen darauf reagiert, als er erfährt, dass Amelia ein Geist ist. Der zugegebenermaßen oft überraschende Handlungsverlauf hätte in meinen Augen auch spannender sein können.
Die Autorin schreibt schon an einer Fortsetzung der Geschichte. Für nötig halte ich diese nicht unbedingt, denn das Buch ist in sich abgeschlossen und ich könnte sehr wohl mit dem Ende leben.
"Wenn du mich siehst" ist eine alles andere als perfekte Paranormal Romance Geschichte, die durch blasse Charaktere, fehlende Liebe zum Detail und einen teilweise langweiligen Handlungsverlauf, keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen konnte.
Wertung: 2 von 5 Herzen
♥ ♥
Ich hab dem Buch zwar mehr Punkte gegeben, ich kann deine Rezension aber absolut nachvollziehen - ihr sinnloses Atmen hat mich total aufgeregt -.- Schöne Rezension! :D
AntwortenLöschenAusgezeichnete Rezension!! Ich kann dir wirklich in jeden Punkten entsprechen. Hatte die gleichen Probleme und Gedanken! Fand dieses Buch eher unausgegoren, da gibt es bedeutend bessere Debutromane!
AntwortenLöschenDeine Rezi liest sich super! :)
Ohje klingt ja wirklich mau, mag ich jetzt nicht mehr lesen,
AntwortenLöschenlg misa
Dankeschön :)
AntwortenLöschenFinds auch schön, wieder "hier" zu sein, so zu sagen ^^
Hab bei mir auch noch so meine Zweifel, bezüglich der Challenge. Aber so ist es wenigstens auch eine Herausforderung, ich bin gespannt.
Wegen deiner Rezi... hab jetzt nur das Fazit gelesen, bekam das Buch als Reziexemplar.. jetzt ists mir irgendwie ein klein wenig vergangen, bei der Bewertung.. mal sehen. Erstmal les ich Plötzlich Fee von Heyne fliegt, bevor ich mich da ran mach ^^
Liebe Grüße
Ich hab das Buch auch gerade erst beendet und trau mich noch nicht so recht an die Rezi ran *lach* Allerdings kann ich dir in den meisten Punkten zustimmen, nur dass ich wohl mehr Punkte vergeben werde ;) Aber sehr schöne Rezi
AntwortenLöschenOje mine :(
AntwortenLöschenAuch wenn der Roman nicht überzeugen konnte, deine Rezi tut's! :)
Viele Grüße!
@Sonne: Genau und vor allem wenn man es so oft liest, nervt es einen schon. Danke.
AntwortenLöschen@Ayanea: Vielen Dank für die Zustimmung. Hab ja damals gehofft, dass mir das Buch besser gefallen würde, als ich in deiner Rezension gelesen habe, aber nichts da.
@misa: Hm. Ich kanns eher nicht empfehlen. Vielleicht solltest du dir aber dein eigenes Bild davon bilden.
@Gwyneth: Ja, mit der Herausforderung hast du recht. Ich denke ich sollte doch mitmachen. Wünsche dir viel Spaß mit dem Buch. Vielleicht gefällts dir ja besser als mir.
@Anja: Dankesehr. Hab deine Rezi jetzt ja gelesen. Hast du schön ausgedrückt.
@Nana: Oje mine triffts gut :) Danke.
Liebe Grüße, Diti
Hey Diti,
AntwortenLöschenwieder mal eine klasse Rezi! Ich kann viele Kritikpunkte unterstreichen, obwohl ich das Buch persönlich jetzt nicht ganz so schlecht fand - ganz nett für Nebenbei, wenn auch nicht perfekt.
Ich mochte die Charas (gut, mittlerweile sind diese raschen Lovestorys einschläfernd) und besonders den Bösewicht fand ich gelungen. Komisch, das mit dem Atmen etc. habe ich immer auf die Beziehung zu Joshua bezogen, das quasi nur er das bei ihr hervorruft (infolge der Rettungsaktion) ... aber die Geisterumsetzung ist hier wirklich ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Dann lese bloß nicht "Nur ein Hauch von dir", das fand ich nämlich richtig schlecht - ist ja ählich und doch wieder anders.
LG Reni